Clickern ist "Lernen am Erfolg"
Der amerikanische Psychologe B.F. Skinner hat anhand von Experimenten mit Ratten bewiesen, dass mit Hilfe von Belohnung ein erlerntes Verhalten verstärkt werden kann. Dies wird die "operante Konditionierung" genannt. Wenn Sie Ihrem Tier also etwas beibringen möchten, belohnen Sie eine erwünschte Reaktion sofort. So wird Ihr Tier lernen, dass es richtig gehandelt hat. Das Clickern ist also eine Hundeerziehung, die auf positiven Erlebnissen beruht.
Warum benötigt man einen Clicker?
Das Wichtigste bei dem "Lernen am Erfolg" ist die sofortige Belohnung, also die Bestätigung, dass das Tier richtig gehandelt hat. Der Zeitraum, in dem unserer Haustiere belohnt werden müssen, ist auf maximal 2 Sekunden beschränkt. Das Füttern eines Leckerlies dauert schlicht und einfach zu lange. Das Auslösen des Clickers hingegen ist schnell genug, das Leckerlie können wir dann danach verfüttern.
Außerdem möchten wir unseren Tieren oft Dinge beibringen, die in Sekundenschnelle passieren. Sie wollen, dass Ihr Hund "bei Fuss" geht? Dann werden Sie immer dann belohnen, wenn die Schulter Ihres Hundes auf der Höhe Ihres Beines ist. Einfach mit dem Clicker, eher schwierig mit dem Leckerlie, da Ihr Hund sich spätestens aus der gewünschten Position herausbewegt, um sich die Belohnung abzuholen.
Sie verstehen, was ich meine. Auf die Schnelligkeit kommt es an. Dazu ist ein Clicker genau das richtige Trainingswerkzeug.
Was ist der Clicker genau?
Den Clicker würde man auf Deutsch wohl eher als Knackfrosch bezeichnen. Bei Druck gibt es ein lautes "Klickklack" Geräusch von sich. Doch es muss nicht der klassische Clicker sein. Auch Pfeifen, wie man sie vom Delfintraining kennt oder ein Signalwort, das sonst in Ihrem alltäglichen Wortschatz nicht vorkommt, sind geeignet. Es geht darum, für Ihr Tier ein Signal zu finden, dass für "gut gemacht" steht.
In dem folgenden Video gibt einen Einblick in ein Clickertraining.
Wie wichtig ist die anschließende Belohung?
Die anschließende Belohnung ist unverzichtbar! Um zu verstehen, dass etwas richtig ausgeführt wurde, reicht nicht nur das Geräusch allein. Es verspricht lediglich: Jetzt gibt´s was Tolles! Aber das muss es dann auch in jedem Fall geben! Daher clickern Sie bitte nicht, ohne zu belohnen.
Dabei ist aber wichtig, dass Sie die Menge der Leckerlies auf die tägliche Futterration anrechnen, damit Ihr Tier nicht unnötig zunimmt. Benutzen Sie daher möglichst kleine Leckerlies, damit Ihr Tier auch nicht zu schnell satt ist und damit die Motivation am Training verliert.
Um Betteln zu vermeiden, geben Sie zumindest in der Anfangszeit des Clickertraining kein Leckerlie ohne Click. So wird Ihr Tier schnell verstehen, dass es diese Leckerchen nur im Training gibt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, wie wichtig das richtige Leckerlie ist. Ihr Hund muss völlig darauf abfahren, sonst hat er nach drei oder vier Leckerchen keine Lust mehr.
Was bringt das Clickertraining auf lange Sicht?
Ihr Tier lernt mitzudenken! Es wird schnell begreifen, wofür der Clicker eingesetzt wird und das gewünschte Verhalten so immer schneller verstärken. Dieser Denksport wird sowohl Sie selbst als auch Ihr Tier fordern und fördern. Auf diese Weise können Sie Ihrem Tier viel beibringen - egal ob Hund, Katze oder Pferd.